Mit dem Lademass wird das Lichraumprofil abgegrenzt, welches die Fahrzeuge samt Ladung nicht überschreiten dürfen. Die Bahnverwaltungen definierten bereits recht früh, welches Profil einzuhalten ist und wie zu erwarten, hatte jede Bahnverwaltung eigene Vorstellungen diesbezüglich.

Wie in Bayern dürften auch in Baden die ersten Hilfsmittel zu Überprüfung des Profils einfache Holzkonstruktionen gewesen sein, entsprechende Unterlagen liegen jedoch nicht vor. Älteste Quelle mit einer Abbildung eines Lademasses sind die Normalien von 1878, wo eine Stahlkonstruktion abgebildet ist. Das Lademass ist aus Winkeleisen 60 x 35 aufgebaut und hatte eine halbkreisförmig gebogene Lehre aus T-Profil 30 x 35, welche über einen Hebel und über zwei Seile zwischen zwei Positionen bewegt werden konnte. Der Unterschied in der Höhe betrug 40 cm. Die obere Position galt dabei für des Badische Gebiet, die untere, restriktivere für das benachbarte Ausland. Der Hebel zur Betätigung hatte zwei Bohrungen zur Arretierung mit einem Splint in der jeweiligen Position. Der Splint war mit einer Kette gesichert. Hier die Masse:

 

Badisches Profil

Allgemeines Profil

        Höhe

4,60 m

4,20 m

        Durchmesser

3,7 m

3,7 m

 

 

 

Die Stahlkonstruktion war auf zwei Steinquadern befestigt, deren Oberkante niveaugleich mit dem Schienenprofil waren. Das Lademass war überwiegend auf Übergangsstationen aufgestellt.
 

Lademass_600T

Nach Originalplänen (Normalien 1878) rekonstruiertes Lademass
 

Lademass01_600

Eine bis auf die Schablone nahezu identische Variante hat sich bis Mitte der 50er im benachbarten Ausland gehalten.
 

Nach der Jahrhundertwende wurde eine neue Konstruktion vorgeschlagen, die nicht mehr auf Steinquadern sondern direkt auf den Schienenschwellen befestigt werden kann. Eine entsprechende Publikation finden wir im Organ. Jetzt sind wie allgemein üblich entsprechende Lehren mit Scharnieren am Grundgestell befestigt und können zur Überprüfung des Lichtraumprofils an des entsprechende Fahrzeug bzw. Ladung geklappt werden. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Profile, einmal das Lademass 1, innerhalb dessen sich alle festen Bestandteile der Fahrzeuge befinden müssen und das Lademass 2, welches als äussere Grenze für abnehmbare Bauteile wie Signalscheiben, Laternen und Schlotaufsatz dient. Beide Lehren sind jeweils links und rechts dicht nebeneinander angeordnet, Abstand voneinander ca. 70 mm. Abmessungen und Form des Grundgestells wurden weitgehend übernommen.

Lademass_13_600

Das oben beschriebene Lademass, wieder gegeben im Organ
 

Eine weitere Variante finden wir in den Normalien von 1908. Markanter Unterschied ist jetzt die Tatsache, dass die Lehren nicht mehr innen sondern aussen mit Scharnieren am Gestell befestigt sind, der Abstand beträgt jetzt ca. 800 mm.
 

Lademass_3S_600

    Das noch zu restaurierende badische Lademass

 

Lademass_3S_1_600

Befestigung des Lademasses auf den Schwellen. Es handelt sich dabei um originalen badischen Oberbau!
 

Dieses bad. Lademass ist glücklicherweise teilweise erhalten geblieben und wird z. Zt. bei der IG Dreiseenbahn restauriert.
 

Speziell für Wagen mit Zielbahnhof in Italien gab es eine Modifikation des Lademasses. Eine zusätzliche Schablone wurde mit einer Laufkatze in der waagrechten Traverse geführt und konnte zur Überprüfung des Profils an den Wagen geschoben werden. Diese Nachrüstung wurde erforderlich, nachdem Wagen in Chiasso nachgemessen und zurückgewiesen wurden. Die maximal erlaubte Breite betrug 3,1 m. Zusatzlehren dieser Art waren in Mannheim, Karlsruhe, Konstanz und Basel vorhanden.

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